50. Dietz Villa Neustädtel

Es ist das ehemalige Wohnhaus der Unternehmerfamilie Max Dietz aus Neustädtel, gebaut im Jugendstil, heute Sitz medizinischer Einrichtungen und verschiedenen Dienstleistungen.Diese Familie war einst bekannt für Spitzen-Klöppelei und Maschinen-Stickerei. 

Im Jahre 1820 wird in den Büchern über eine Zwirnfabrik geschrieben, die damals das Material für das Handspitzenklöppeln lieferte. 
Doch war es die Familie Lehm, welche die erste deutsche Tüllfabrik am 14. Oktober 1885 gründeten. Dies war eine Weberei, in der Spitzen- und Gardinentülle fabrikmäßig hergestellt wurden. 
In einem etwas späteren Beitrag komme ich noch genauer auf die Familie Lehm zu sprechen.

Was aber Neustädtel damals auch bekannt machte, war die berühmte Anfertigung von Klöppelspitzen.
Das sogenannte Spitzenklöppeln, Weben und Flechten in einem, kam vor über 500 Jahren aus Italien und dem heutigen belgischen Flandern ins Erzgebirge. Die Handklöppelspitze diente in Vielfalt als Tisch-, Kleider- oder Fensterschmuck. 
Schneeberg/ Neustädtel war sogar länger Zentrum des sächsisch-böhmischen Spitzenhandels.
Es gab damals zahlreiche Firmen wie die von Max Dietz, 1891. 
Auch zählten zum Beispiel H.D. Dankwardt, Ernst Matthes oder Emil Schlesinger dazu.

In den folgenden Jahrzehnten kamen immer mehr Firmen hinzu, so im Textilbereich und Nähmaschinenmöbel um nur einige Bereiche zu nennen.

Aber ich will mich nicht lange aufhalten, denn ab hier beginnt meine nächste große Wanderung bergab Neustädtels zurück nach Bad Schlema und von da mitten hinein ins silberne Herz Schneeberg. Was ich auf dieser großen Wanderung alles entdeckte und welche Persönlichkeiten ich traf, nun das dürft Ihr gerne in meinen nächsten Beiträgen lesen. Und natürlich werden auch Sagen und lustige Geschichten meine Wegbegleiter sein.
;-)