Nun stehe ich hier, an einem der schönsten Aussichtspunkte vom Gleesberg - dem
Herderblick.
Herder? War das nicht einer der Viergestirne aus Weimar, ein Dichter und Philosoph neben Wieland,
Goethe und Schiller?
Das Schlematal liegt nun hinter mir. Mein Weg geht bergauf zu meinem neuen Ziel. In den Händen halte ich eine alte Karte aus den Jahren 1925 und 1932. So sah es wohl damals aus, da oben auf dem Gipfel des Gleesberges.
Die meisten Maschinen im Schneeberger Bergbau wurden mit Wasserkraft angetrieben, mit Wasser aus der Natur. Doch es gab auch Trockenzeiten,um diese zu überbrücken hatte der Berghauptmann Heinrich von Starschedel eine Idee, die Errichtung eines Wasserteiches.
Cafe? Scheunenladen? Kerzenwerkstatt? Pub? Kurse? Tischlerei?
Mobile Säge?
Ein Haus voller Leben.
Dieses Motto passt wirklich zu diesen tollen Ladencafé von Inhaber Max Mosch. Was hier in den letzten Jahren entstanden ist, beeindruckt mich wirklich sehr.
Ein paar Meter weiter unterhalb dem Werkhaus Schneeberg liegt mein nächstes Ziel – Das Hobby Bergwerk von Hans-Jürgen Brecheis.Für mich „ Dr. Bargmaa, der von dr Ostsee kam“Geboren am 07. August in der Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten, zwischen Rostock und Stralsund liegend.
Hans-Jürgen erlernte das Bäckerhandwerk und übte 20 Jahre diesen Beruf aus.
Nach meinem Besuch im Hobbybergwerk von Hans-Jürgen Brecheis ging ich weiter bergab. Ich begab mich auf die Suche nach einer alten Sage. Lange suchte ich den Ort vergeblich, bis mir ein Heimatforscher den richtigen Tipp gab. Am Ort angekommen hat sich heute einiges verändert, aber damals muss das so gewesen sein...
Als ein Neustädtler Bergmann einmal von der Schicht nach Hause ging - er wohnte in der "Ziegngaß" - sah er in der Nähe des Auerswald-Hauses, Kuhtrifft genannt, unter einer kleinen Brücke, die über den Graben ging, ein schönes weißes Gänschen liegen.
Nun stehe ich auf dem Marktplatz der alten Bergstadt
Neustädtel.
Wahrlich viel an
Sehenswürdigkeiten und Historischen
bietet dieser kleiner Platz. Schön gestaltet, nur störend ist wohl der viele Verkehr und Lärm.
Doch möchte ich mehr auf die Geschichte der hier stehenden Gebäude eingehen. Und da fallen mir zwei alte Schulen als erstes auf. Gewaltig ist ihr Bau, eine schöner wie die
Andere.
Nun stehe ich vor dem kleinen Häuschen, Ecke Karlsbader-/ Marienstraße. Das heutige Schnitzerheim "Gustav Rössel".Die Gründung dieser Schule ging auf Initiativen von privaten Leuten hervor. Besonders engagiert hatte sich Marie Friederike Clara Richter, die Frau des damaligen Bürgermeisters.
Weiter bergab komme ich eigentlich gar nicht. Hier auf dem alten Markt steht soviel an sehenswerten und historischen Wert, dass ich mich im Kreise drehen kann. Aber ich will hier am Ort auch mal zum Schluß kommen und darum ist meine letzte Station die Neustädtler Kirche.
Schulen, Schnitzerheim, Kirche und dieser Gedenkstein bilden das Historische an der Ecke Karlsbader- und Marienstraße. Und natürlich gehört der mit wunderschönen Blumen umgebene Postmeilenstein dazu.
Doch will ich auf den Gedenkstein hinweisen.
Er erinnert an einen der größten Söhne des Neustädtlers Bergbaus.
Geboren am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember 1776 als Sohn eines Bergmannes im Huthaus der FG "Peter und Paul".
Nun stehe ich vor dem Gebäude der Sparkasse Neustädtel an der Karlsbader Straße.
Eigentlich ja ein Geldinstitut wie es in jedem Ort zu finden ist. Doch dieses hier ist anders wie die sonstige -
sie ist die älteste Sparkasse in der Region.
Ein Stückchen unterhalb der Sparkasse, auf der gegenüberliegenden Straßenseite
befindet sich eine Apotheke -
die Neustädtler Löwen-Apotheke.
Eigentlich eine Apotheke wie jeder andere auch.
Doch diese hier ist eine der ältesten Apotheken der Stadt Schneeberg.
Damals im Jahre 1860 wurde diese eingerichtet.
Hier arbeitete vor Jahren der Apotheker Barth und dieser Mann erfand damals den heute sehr bekannten "Schneeberger Weißbitter."
Und darüber fand ich diese kleine Geschichte:
Ein kurzes Stück bergab, nach der Löwen Apotheke, findet Ihr den Beweis, dass die alte Bergstadt Neustädtel damals eine wirkliche kulturelle und wirtschaftliche Blüte war - denn hier befand sich einst die älteste Druckerei im Westerzgebirge.
Nun ist es nicht mehr weit bis zu meinem letzten Ziel.
Auf den Metern weiter bergab will ich auch an einige frühere Persönlichkeiten erinnern, die Neustädtel prägten und noch heute unvergessen sind.
Über einige habe ich schon geschrieben, füge sie aber gerne noch einmal dazu:
Nun bin ich am Ziel meiner letzten Wanderung durch Neustädtel angekommen. Ich stehe am alten Bahnhof der Zugstrecke Neustädtel - Schlema, und nehme mir kurz Zeit zurückzublicken.