Christian Friedrich Brendel

Schulen, Schnitzerheim, Kirche und dieser Gedenkstein bilden das Historische an der Ecke Karlsbader- und Marienstraße. Und natürlich gehört der mit wunderschönen Blumen umgebene Postmeilenstein dazu.

Doch will ich auf den Gedenkstein hinweisen. 
Er erinnert an einen der größten Söhne des Neustädtlers Bergbaus.

Geboren am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember 1776 als Sohn eines Bergmannes im Huthaus der FG "Peter und Paul".

Er erinnert an einen der größten Söhne des Neustädtlers Bergbaus.
Geboren am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember 1776 als Sohn eines Bergmannes im Huthaus der FG "Peter und Paul".
Erinnert Ihr Euch? Diese Fundgrube war die erste Grube von der ich auf dem Bergbaulehrpfad berichtete. 
Brendel führte die Tradition seiner Familie weiter und erlernte das Handwerk des Bergmannes. 
Er war ab 1790 Zimmerling im Marx-Semmler-Stolln und später Hauer. 
Er war ein intelligenter junger Mann, dem auch Karl Baldauf auffiel. Von ihm erhielt er Privatunterricht in Mathematik und Zeichnen und wurde auch für das Herstellen von Modellen bergmännischer Maschinen und Werkzeuge beauftragt. 
Im Jahre 1796 ging er nach Freiberg und begann ein Jahr später sein Studium an der Bergakademie. Schon früh erkannte man in ihm ein Talent in der Maschinenkunde. 
1802 reiste er nach England um die Arbeitsweise von Dampfmaschinen und den englischen Maschinenbau zu studieren. Von dieser kehrte er erfolgreich zurück und so begann sein steiler Aufstieg. 
Ab dem Jahre 1808 baute er in Dürrenberg seine erste Dampfmaschine, die sich durch eigene, neuartige Konstruktionselemente auszeichnete. 
Mit den Jahren wurde Brendel Kunstmeister, Bergbauingenieur und Maschinendirektor. Sei größtes Werk wurde unter dem Namen 
„Brendelschen Kolbensteuerung“ berühmt. Zu finden in Turbinen, Wassergöpel und Wassersäulenmaschinen.
1846 wurde er in den Bergrat aufgenommen und 1851 trat er in den Ruhestand. 
Am 20. November 1861 starb er in Freiberg.

Der Gedenkstein selbst wurde im Frühjahr 1937 als "Findling" aus dem Kaltenbach in Saupersdorf geborgen. Noch im selben Jahr wurde er als Gedenkstein an Christian F. Brendel auf der Ostspitze der Schindlerhalde aufgestellt. Doch nach dem 2. Weltkrieg, als der Uranruf auch Schneeberg ereilte und die Halde durch die neu geförderten Bergbaumassen wuchs, retteten ihn Heimatfreunde vor der Verschüttung. Er stand eine kurze Zeit in Schneeberg am Bortenreutherhaus und nun hier zwischen beiden Schulen an der Marienstraße.
Warum man diesen Ort wählte kann ich nicht verstehen. Hier findet er keine Beachtung, höchstens von den Schülern, die ihn als Kletterstein benutzen. 
Aber es gibt Hoffnung:
Der Gedenkstein soll dahin zurück, wo einst Brendel geboren wurde. Und das finde ich schön, weil dieser Stein der historisch nachgebauten Anlage noch mehr Ausstrahlung verleihen kann. 
Die Fundgrube "Peter und Paul" hat somit ihren berühmten Sohn wieder.

Mein Weg aber geht weiter bergab, zu einem Gebäude, in dessen Fundamenten angeblich eine Geldkassette verborgen sein soll ... wenn das mal nicht geheimnisvoll ist ;-)

Postmeilenstein
Postmeilenstein