Der Filzteich

Die meisten Maschinen im Schneeberger Bergbau wurden mit Wasserkraft angetrieben, mit Wasser aus der Natur. Doch es gab auch Trockenzeiten,um diese zu überbrücken hatte der Berghauptmann Heinrich von Starschedel eine Idee, die Errichtung eines Wasserteiches.

1483 begann der große Bau des Filzteiches in Wolfgangsmaßen, einem heutigen Ortsteil der Stadt Schneeberg.
Starschedel baute ihn auf einem alten Zinnseifengelände als Aufschlagwasserreservoir an.
Sein Name "Filz" hat so seine eigene Bedeutung. Das Wort bedeutet auch Torf und steht für Moorartigen Boden, auf dem der Zschorlau-, Filz- und Seifenbach gestaut wird.
Eine Gaststätte unweit vom Wasser in Richtung Stützengrün trägt auch den Namen "Zum Torfstich".
1485 war der große Bau beendet. 
Das Wasser lief über Gräben und Röschen zu den einzelnen Gruben.
1708 wurde er vergößert, 370 000 m3 fasste er seitdem.

Am 04. Februar 1783 kam es jedoch zu einer ungeahnten Katastrophe. Schneeschmelze und starker Regen führten zu einem Dammbruch. Auf einer Breite von knapp 23 m riss der Damm und eine 8 m hoche Flutwelle ergoss sich ins Tal nach Zschorlau und Auerhammer. 
Es gab 18 Todesopfer, 4 weggeschwemmte Häuser und 30 beschädigte Gebäude. Viele Mühlen wurden ebenfalls zerstört. Der Bergbau blieb größtenteils verschont. 
Schuld war das Verfaulen des hölzernen Teichzapfengerinnes. Durch einen nach oben herausziehenden Striegel kann der Teich entleert werden. Doch Erde auf dem Gerinne bröckelte nach und nach ab, es bildete sich im Damm ein Hohlraum.
Der Schaden wurde nach dem Unglück mit einem steinernen Zapfengerinne aus Granit neu errichtet. 1786 war der Neubau beendet.

Zu diesem Zeitpunkt kam auch der berühmte Dichter Johann Wolfgang Goethe an den Filzteich. Er war auf Einladung vom damaligen Bergmeister Adolf Beyer gekommen, um sich Gruben anzusehen. Auch August der Starke weilte einige Jahre zuvor, genauer gesagt im Jahre 1708, am Filzteich.

Seit 1933 ist er aber der Strandteich der Region. Er ist nicht nur als Badeteich bekannt, nein auch als Naturgewässer hat er seine Bedeutung. Zulauf erhält er aus einem Hochmoor im Hartmannsdorfer Forst. Die Moortrubstoffe haben eine bräunliche Färbung und Moor ist als Heilmittel sehr bekannt. Man kann also davon ausgehen, ein Bad im Filzteich ist gesund.

Aber er lockt auch mit großen Veranstaltungen viele Leute an, in den Sommermonaten. mit Tanz und guter Laune

Silberstromparty vom 10-12. Juni
(mit den Fiddlers Green/ Die Bestien/ Ute Freudenberg mit Band)

Sommer am See am 02. Juli 2016

Drachenbootrennen am 10. September 2016

Mein Weg aber geht erst einmal um den Filzteich. Mal sehen was ich da so entdecke. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag :-)

EINE WANDERUNG UM DEN FILZTEICH

Rund um den Badeteich führen herrliche Wanderwege, die tolle Aussichten aufs Erzgebirge bieten. Eine kleine Runde bin ich für Euch gelaufen, die ich einmal kurz beschreiben möchte.
Es gibt einen schönen kleinen Rundweg von ca. 5 km Länge. Teilweise ist die Strecke auf den Wegweisern braun gezeichnet. Manches erkennt man aber farblich gar nicht mehr. Da hilft ein Nachstrich. Der Wanderweg ist bestens geeignet für Familien mit kleinen Kindern, die noch einen Buggy benötigen.

Vom oberen Parkplatz am Kassenhaus geht man der Straße "Am Flizteich" entlang bis zum KIEZ. Falls es keiner weiß, dies ist ein Kinder- und Jugenderholungszentrum. Der Weg geht weiter bis zu einer Kreuzung ( anliegend an einem Hundetrainingsplatz ), an dieser geht man links den Wald entlang bis zur nächsten Kreuzung. Folgt dieser links und nach ca. 100 m rechts den Weg in den Wald hinein. 
Nach einer Weile kommt Ihr an den "Dreihäuser" vorbei. Folgt dieser Straße immer gerade aus bis Ihr wieder zu einem Wald kommt. Ihr müsst wieder links gehen bis zum Sonnenbergweg.

BITTE DIESEN WEG NICHT NACH RECHTS WEITERGEHEN!
Ihr kommt zu einem Reiterhof, dessen Besitzer nicht duldet, dass man den Weg durch sein Grundstück nimmt. Achtet da bitte auch auf freilaufende Hunde!!!
Geht die Straße links am Sonnenbergweg vorbei in Richtung Rohwasserstollen. BITTE NEHMT GOOGLE MAPS ZUR HILFE!
Ihr seit nun auf einer Straße, die damals die Bundeswehr nutzte. Folgt dieser Straße weiter. Es ist eine wirklich, unendliche Gerade. Links und rechts seht Ihr noch Eindrücke von den ehemaligen Trainingsplätzen der Bundeswehr.
Am Ende der langen Weges kommt Ihr zum "Schwalbener Flügel".
Folgt rechts der Ausschilderung "Filzteich" wieder zum Parkplatz.

BITTE NEHMT GOOGLE MAPS ZUR HILFE!!!

Ich aber verweile noch und mache mich auf die Suche nach einer alten Legende, die sich einst hier am Flügel zugetragen haben soll. Auch findet man hier in den Wäldern etwas, was ich schon im letzten Artikel beschrieben habe. Aber dazu mehr im nächsten Beitrag :-)

DIE KRÄUTERFRAU UND IHRE TOCHTER

Nun stehe ich auf dem Schwalbener Flügel. Dieser Wanderweg beginnt in der Nähe des Jahnsgrüner Hochmoors und führt zum Filzteich. Fast der ganze Weg gehört zum Naturschutzgebiet "Heide und Moorwald" am Filzteich. Ein ausführlicher Bericht darüber kommt später, wenn ich Euch den Ort Hartmannsdorf vorstelle.

Hier am Flügel aber soll eine alte Legende Wirklichkeit gewesen sein. Die Liebe zwischen einem jungen Mädchen und dem Berggeist. Ich fasse diese Geschichte kurz zusammen:

Im dichten dunklen Wald um den Filzteich am "Schwalbener Flügel" soll vor langer Zeit eine alte Kräuterfrau mit ihrer Tochter gelebt haben. Sie wohnten in einer einfachen Hütte auf einer Halde, umgeben von sumpfigen Wiesen. Die alte Frau war bei den Bergarbeitern bekannt, gab sie ihnen manchmal Heilkräuter und Wildfrüchte. Etwas eigenartig fanden sie die alte Frau, doch freuten sie sich stets, wenn sie Ihr und Ihrer Tochter im Wald begegneten. Die Tochter war ein fröhliches Mädchen, sang Lieder vom Berg und der Sonne und lächelte den ganzen Tag. Nachts ging sie oft aus dem Haus, beim Mondschein zum Kräuter sammeln. Dabei war sie immer gut gelaunt. Angeblich soll sie sich mit dem Berggeist getroffen haben, wenn er nicht wieder gerade den Bergknappen Streiche spielte. 
Die Bergleute in den nahen Gruben hatten viele Jahre lang eine gute Ausbeute, an Silber und Kobalt.
Hatten sie es dem verliebten Berggeist zu verdanken?
Es wird immer wieder berichtet, dass böse und gute Geister ihr Unwesen in den Gruben trieben, aber von einem verliebten Berggeist finde ich in meinen Aufzeichnungen nichts geschrieben. Und doch soll es so gewesen sein:
Man erzählt, der Berggeist hat sich ein Menschenkind angelacht, ein Mädchen. Und dieses Mädchen brachte neben Kräutern auch schöne Stücke von Kobaldtblüte und Roselith mit. Sie hatte sogar Silberstaub im Haar, wo andere sagen, im Gebirge ist das normal. 
Was aber aus der Liebschaft geworden ist weiß keiner. Krieg und Krankheiten haben die Spuren verwischt. 
Im Reiche des Berggeistes gibt es ja nur Männer und wenn die Wissenschaft dies nicht für möglich hält, dann war es wohl statt dem Berggeiste ein reicher Bergmann aus einer nahen Grube.

Aber die Liebe zwischen einem Mädchen und dem Berggeist - das ist doch sagenhaft oder? :-)