31.Schindlers Höhe

Von weit her erblickt man sie, die alte Grube Schindler an der Filzteichstraße. Ob vom Gleesberg oder Turm der St. Wolfgang Kirche, ihre Gebäude ragen weit hinaus. 
Doch auch der Wanderer kann von der Grube aus weit ins Land blicken und die Sicht genießen.

In den alten Schriften wird seit dem Jahre 1489 vom Silberabbau geschrieben. Um 1575 begann das Fördern von Kobalterz.
Gebäude wurden errichtet, das Huthaus und die Bergschmiede entstanden. Die Schmiede aber fiel einige Zeit später einem Brand zum Opfer und wurde 1713 neu errichtet. 
Aber die Bergleute hatten kein einfaches Leben, es herrschten bescheidene Verhältnisse. Doch sie wussten Rat und konnten durch Grundbesitz und Landwirtschaft ihre Lebensgewohnheiten verbessern. 
Da wo der Förderschacht liegt, gegenüber vom Huthaus, stand damals ein Pferdegöpel. Doch sie wollten mehr.
1693 bauten sie daher zusätzlich einen Windgöpel.

Für mich eine neue Technik die ich mal kurz erläutern möchte:
Diese Art gehörte zu den maschinellen Antrieben. 
Der Göpel wurde durch ein Windrad betrieben. Eigentlich nicht typisch hier bei uns im Erzgebirge, sondern mehr im Harzer Bergbau. 
Der Windgöpel hatte einen großen Nachteil, was auch bald die Bergleute bemerkten. Der Wind bließ nicht immer gleich. Es gab tage da drehte sich nichts. Selbst eine Kombination mit dem Pferdegöpel funktionierte nicht so wie man sich das vorstellte. 
Und so verzichtete man auf diese Technik.

So kam die Grube 1773 zur FG Daniel gegenüber der Straße.
In den Jahren 1846-1849 wurde er als neuer Hauptschacht der FG Daniel abgeteuft, wobei 4 Bergleute am 25. Mai 1849 den Tod fanden. 
1854 wurde eine Wassersäulenmaschine in Betrieb genommen, 1855 folgte der Wassersäulengöpel.
Und so vergingen die Jahre bis 1920, dann war das Ende der Grube nahe.

Nach dem 2. Weltkrieg übernahm die SAG Wismut als Schacht 72 das Zepter, mit der Hoffnung auf Uran. Das Treibehaus wurde abgerissen und ein hölzernes Fördergerüst errichtet. 
Untersuchungsarbeiten auf BiCoNi-Erze durch die staatliche Wolfram-Zinnerz-Grube Pechtelsgrün blieben erfolglos und 1957 wurde der Betrieb eingestellt.

Das Treibehaus konnte 2003 nach historischen Unterlagen originalgetreu rekonstruiert werden. 
Heute hat hier die Bergsicherung Sachsen GmbH ihr Verwaltungsgebäude.

Doch es gab noch ein großes Ereignis - es war der 20. November 2004. Was da geschah und der Mann, der damals dafür verantwortlich war, erfahrt Ihr im nächsten Beitrag. Denn dann treffen ich diesen Menschen, der auch heute noch so manchen Freund und Interessent des Bergbaus gerne mehr erzählt. 

1931
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