30. Adam Heber am Filzteich

Nun bin ich wieder am Filzteich angekommen. Mittlerweile herrscht sogar schon Badebetrieb. Als ich von hier losgelaufen bin, da wuchs gerade mal das erste Gras. So schnell vergeht die Jahreszeit und so lang ist der Weg und die Geschichte des Bergbaulehrpfades und ich bin noch nicht mal am Ende angekommen. Jetzt stehe ich fast vor dem Badeteich, genauer gesagt, an der Kaue der alten Adam Heber Fundgrube.

Genau am 11. Juli 1568 soll es gewesen sein, dass die beiden Brüder Michael und Adam Heber diesen Gang erschürfft und verliehen bekommen haben. Somit hatten die Brüder hier ihr Abbaurecht. Doch ist man sich geschichtlich nicht einig, es heißt ein weiterer Stollen sei damals schon hier geschürfft gewesen. Von der FG Dorothea soll schon ein Oßwald einen Gang geschlagen haben.
1571 wurde die obere vierte Maase von Nicolaus Hirscheln an Adam Heber verliehen. 
Ab dem Jahr 1572 soll es Zwistigkeiten gegeben haben, man sprach von reichen Silbervorkommen. Und tatsächlich kam es in den Jahren 1578-1582 zu reichen Silberfunden.
In den kommenden Jahren wurde die Grube mehrfach verliehen.
Ab 1654 trat die Kobaltförderung ein, welche sich bis ins 19. Jahrhundert zog. Somit erlangte die Grube ihre große Bedeutung.
1843 wurde sie Siebenschlehen verliehen.

Die SAG Wismut nutze die Grube nach dem Krieg als Schacht 43 zum Uranerzabbau. Der tonnlägige Tagschacht ist durch Mauerung durch überspringende Bögen aus dem 18. Jahrhundert gesichert und noch gut erhalten geblieben.
Zur kurzen Erklärung:
( tonnlägig= Neigung zw. 45°-85° einfallend )

Heute steht nur noch eine Kaue da. Aber viele Jahre zuvor sollen sich hier grausame Dinge zugetragen haben. Das wollte ich genauer wissen, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.

das alte Teichwärterhaus
das alte Teichwärterhaus
alte Teichwärterhaus mit Bootshaus am Rande, links die Tafelhalde Adam Heber
alte Teichwärterhaus mit Bootshaus am Rande, links die Tafelhalde Adam Heber
FG Adam Heber vor 1961, rechts am Hügel alte Ziegelei
FG Adam Heber vor 1961, rechts am Hügel alte Ziegelei

Der falsche Berggeist in der Grube Adam Heber

Grausames soll sich hier zugetragen und mehrere Opfer gegeben haben. 
Vor vielen, vielen Jahren, so erzählt man sich von der Heber Grube, sei einem Bergmann der Berggeist erschienen.
Der Knappe arbeitete vor Ort. Da erschien mit lautem Kettengerassel der Berggeist und erschlug mit einem großen Hammer, den er in seiner mächtigen Faust hielt, den armen Bergknappen, um in den Besitz des erbeuteten Silbers zu kommen.
Dies geschah noch einige Male. Viele Bergmänner fanden auf grausame Weise durch den Berggeist den Tod. 
Keiner traute sich mehr an diesem Ort zu arbeiten, bis sich schließlich ein mutiger Bergknappe fand, der es selbst mit dem bösen Berggeist aufnehmen wollte. Als er an der gefürchteten Stelle arbeitete, die auch besonders viel Ausbeute gab, erschien auch wirklich der Berggeist wieder.
Behende, ohne lange zu sinnen, schlug dieser entschlossene Bergmann dem Berggeist mit seinem Schlägel vor die Stirn. Tot sank der Berggeist zusammen.
Es stellte sich heraus, dass dieser Berggeist gar kein Berggeist war, sondern ein Steiger, der sich verkleidet hatte, um auf diese Weise sein Geld zu verdienen.

Sagenreich ist manche Grube im Schneeberger Raum, doch was hier in der Adam Heber Grube geschehen war, nun das spiegelt wieder, wie sehr das Silber und Reichtum manchen verblendet und zum morden stiftet. Und es soll gar nicht lange dauern, bis ich erneut an eine sagenreiche Grube stehe, wo der Berggeist seine Rolle gerecht wird.

Glück Auf

Foto: altes Steiger- und Huthaus der Adam Heber Fundgrube
Foto: altes Steiger- und Huthaus der Adam Heber Fundgrube