26.Der Pulverturm

Mitten im Felde, auf einer kleinen Anhöhe oberhalb der FG Gebhardt-Michaelmaßen, steht noch heute ein gut erhaltenes kleines Türmchen - der Pulverturm.Erbaut im Jahre 1844 diente er zur Lagerung von Schwarzpulver.
Dieses wurde für Sprengungen in Gruben verwendet.

Um eventuellen Unfällen oder Selbstentzündungen vorzubeugen, wurden solche Türme außerhalb von Wohngegenden gebaut. 
Auch oberhalb der FG Wolfgangmaßen stande einst ein solcher Turm. 
Hier an diesen erkennt man noch an Bauart, seiner Lage und die Verschlussmöglichkeit seine Nutzung.

Unterhalb vom Turm, direkt neben der FG Gesellschaft, liegt die 
FG Gebhardt-Michaelmaßen. Hier wurde zuerst nur ein Erzgang verliehen. Später kamen weitere dazu, sogenannte Grubenfelder die den Namen "Maßen" erhielten. Deren Breite betrug 7 Lachter, die Länge 28 Lachter, jedoch deren Tiefen unbegrenzt.
Manche fragen sich wie 1 Lachter gerechnet wird.
Nun da gab es zweierlei Ansichten. Ich schreibe es mal so:

1 Lachter im 16. Jahrhundert = ca. 1,70 m
1 Lachter im 17.-19. Jahrhundert = 2,00 m

Der Bergbau hier am Schimmelsberg begann ca. 1719.
Ein Gang wurde geschlagen, welcher sich mit dem Zwickauer Spat und Gesellschafter Stollen vereinigte. Ein sogenanntes Durchfallkreuz entstand. 
Ein Durchfallkreuz ist wichtig für eine Erzführung. Kleinere Gruben entstanden, welche Namen trugen wie z.B. "Paul Bekehrung", "Weihnachtsfreude" und "FG Martha".
Geschichtlich steht einiges geschrieben, aber meist nur die Lachtertiefen und deren Weiterentwicklung und Namensänderungen. Insgesamt wurde hier Kobalt und Wismut gefördert.
Am Ende kann man aber sagen, dass beide Gruben nur einen Tagschacht nutzten. Deshalb stehen hier auch zwei verschiedene Huthäuser.

Der kleine Trampelpfad neben dem Turm führt mich aber nun weiter zu einem Weg, der geschichtlich in Schneeberg sehr bekannt ist. Und welcher das ist, dazu mehr im nächsten Beitrag.