An der Lindenauer Straße, oberhalb des Pochwerkes hinter der
nächsten Biegung, liegt die alte 204 m lange Gesellschafter Abzugsrösche.
Viele werden sich jetzt fragen was ist das ist.
Eine Rösche ist ein unterirdisch, angelegter Wasserlauf im Bergbau. Diese Rösche spielte eine große Rolle im
Schneeberger Bergbau, denn nach einigen Strukturänderungen gelang es den Bergleuten, Wasser aus dem Filzteich in den Lindenauer Teich einzuspeisen. Dadurch erhielt die FG Gesellschafter Zug statt
einen Pferdegöbel einen durch Wasser angetriebenen Turbinengöpel. Das Betriebswasser wurde abgeführt und über Kunstgräben den Pochwerken zugeführt.
Aber genau hier an dieser Stelle passierte an einem trüben Herbsttag folgendes:
Es war ein Spaziergänger, wohl Urlauber in Lindenau, der an dem Tag an der Rösche vorüberging. Hier hörte er ein paar eigenartige Geräusche. Es war
nicht das Plätschern und Gluckern des Wassers im Kunstgraben, nein es war eher ein Brummen oder Schnarchen. Nach kurzer Zeit ein Singen und Wimmern.
"Das können doch nur Bergkobolde oder der Berggeist sein" sagte sich der Urlauber. Er träumte von geschenkten Steinbrocken, die sich zuhause in Silber
verwandeln. Aber schnell war der Traum beendet, denn bei diesen Gedanken würde ihn der Berggeist sicher glühend böse anschauen.
Ohne sich umzusehen ging er eilig zu seinen Gastgebern und erzählte ihnen sein Erlebnis. Sie lachten über das Erzählte und dachten an der Geschichte von
dem Berggeist, der einst einen Haspelknecht erschreckte und dieser zwei Tage später von der Erde gehen musste.
Waren es doch nur ein paar freundliche Kobolde die mit dem Urlauber Schabernack trieben oder eine ganz besondere Winderscheinung?
Einige Tage später aber kam die Auflösung des ganzen Spukes,
denn dieser hatte einen ganz profanen Hintergrund.
Den Spuk verursachten drei Bergleute. Diese sollten eigentlich das Mundloch der Rösche neu ausmauern, doch hatten sie ihre Pause glühweinselig genossen
und verlängert.
Das Schnarchen und die anderen Töne kamen vom Ausschlafen ihres Rausches. Nur gut, dass der Urlauber nicht der Kunstmeister selbst war
Geschichten gibts in Neustädtel - einfach sagenhaft. Und noch viele mehr sollen mich auf meinem Wege begleiten.
Und dieser Weg führt nun steil bergauf zur nächsten großen Fundgrube und da kam ich mir vor wie im kleinen Erzgebirge. Aber dazu mehr im nächsten
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