20.Peter Günther

Hier in der Silber-Schmelzhütte Sankt Georgen treffe ich ihn.
In alter Tracht steht er am hinteren Eingang - Peter Günther,
Schatzmeister, Bauleiter und Künstler. 
Ein Mann, dessen Bilder mich seit meinen Wanderungen begleiten und einige Häuser in Schneeberg/ Neustädtel außen und innen schmücken. 
Ein Mann, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert.Geboren am 17. Dezember 1946 in Aue als Sohn eines Klempners. Seine Mutter war einst Näherin in der Klöppelschule Schneeberg.Peter erkannte zeitig sein Talent zum Malen. In seiner freien Zeit, nachmittags nach dem Schulunterricht, malte er viele schöne Sachen. 

Somit war ihm klar das er den Beruf des Malers erlernen möchte. 
1962 schloss er mit der 8. Klasse die Schulbildung ab - doch eine Lehrstelle als Maler bekam er mit diesen Abschluss nicht. 
Was nun?
Er folgte einen Ruf des Steinkohlewerkes Oelsnitz/ Erzg. Diese warben für den Beruf des Bergmann. 
Er schloss seine Lehre als Facharbeiter für Bergbautechnologie mit "gut" ab, arbeite bis 1969 weiter für das Steinkohlewerk.
Im selben Jahr heiratete er seine Frau und sie bekamen zwei Kinder. 
Peter wechselte zur Bergsicherung Schneeberg und später zur SDAG Wismut und suchte da als Hauer eine neue Herausforderung. Gleichzeitig und das ist mit Achtung zu lesen:

"Währendt seines Arbeitsverhältniss holte er vor und nach der Schicht die 9. und 10. Klasse an der Volkshochschule Aue nach"

Mit diesen Abschluss machte er seinen Meisterbrief für Berg- und Tiefbau.
Nach der Wende 1990 hatte der Uranbergbau bekanntlich sein Ende. 
Peter ging zur ABM Schneeberg und half beim Neuaufbau des Siebenschlehener Pochwerk. 
1993 wurde er bei der Stadt Schneeberg fest eingestellt und damit ging alles gut.
Von 1996-2012 leitete er die historische Pochwerk-Anlage, danach ging er in den Ruhestand.
Doch Peter ist kein Mensch der sich zur Ruhe setzen kann, er hat das bestimmte Kribbeln in den Fingern und Tatendrang neues zu bewegen. 
Und das Neue kam 2010 - eine Riesenherausforderung.
Mit der Entdeckung der Silber-Schmelzhütte und Gründung des Vereines, in dem er zum Schatzmeister gewählt wurde.
Er hatte also eine Aufgabe im Ruhestand - seinen Beitrag an einem Stück großer Geschichte im Erzgebirge. Es ist manchmal nicht einfach, doch Peter ist mit Herz und Seele dabei, diese Schmelzhütte wieder so aufzubauen wie sie einst war.

Und das Erstaunliche, er hat noch Zeit für sein größtes Hobby - dem Malen. Mit seinen Bildern konnte er vielen Menschen eine Freude bereiten. Die Themen seiner Werke sind vielseitig, vor allem bergmännische Motive, Landschaften oder Bilder seiner Heimatstadt Schneeberg.

Und Peter tut noch mehr - er bietet auch Führungen in der Silber-Schmelzhütte an.

Wer gerne eine Führung in das historische Gebäude erleben möchte oder an einem Werk von ihm interessiert ist, der kann sich gerne bei ihm melden unter folgender Nummer:
03772/25657 oder einfach gegenüber im Pochwerk anfragen.

 

Ach ja, das Pochwerk, nun von diesen berichte ich im nächsten Beitrag.
Und ich bin gespannt, auf wieviele Bilder ich von Peter bei meinen Wanderungen noch treffe.