18.Die Stiftstraße

Bergstift
Bergstift

Am anderen Ufer der Schlema, gegenüber vom Brigitter Tagschacht, liegt die Stiftstraße.
Hier befindet sich die Halde der alten Münzerzeche,
auch bekannt unter dem Namen Römerzeche.

Erstmals soll die Grube 1472 in Betrieb gewesen sein. 
1770 wird die Münzerzeche aus zwei Halden angegeben. 
Obwohl sie zu den ältesten Gruben im Schneeberger Revier gehörte, den erhofften Silberbetrag konnte sie nicht bringen.
Sogar einen Pferdegöpel soll es gegeben haben. 
Heute sieht man von einer Halde nichts mehr. Sie wurde nach und nach abgetragen. Ein Privathaus steht darauf und ein herrlicher Garten wurde in den letzten Jahren angelegt.

Gleich daneben ist der "Bergstift" zu finden - oder das ehemalige Bergamt. 
In den Jahren 1825-1826 als Bergarbeiterkrankenhaus erbaut, sollte es erkrankte und verunglückte Bergleute beherbergen. 
Später diente es als Bergamt des Schneeberg-Neustädtler Bergbaus. 
Zurecht kann man behaupten:
"ES WAR DER SITZ FÜR DAS GANZE WESTERZGEBIRGE, DEREN REVIERE IM OSTEN BIS NACH MARIENBERG UND IM WESTEN BIS TIEF HINEIN INS VOGTLAND REICHTE."
Neustädtel konnte sich mit Stolz "Des Reiches Hauptfundort für Kobalt, Silber, Wismut, Nickel und Uranpecherze" nennen.

Am Ende der Stiftstraße, eigentlich schon auf der Forststraße, befindet sich noch die um 1830 gemauerte Steinkaue der FG Eiserner Landgraf. Sie wurde damals über den Schacht errichtet, der in den Jahren zuvor wenig Silber erbrachte. Bereits 1580 wurde sie erstmals erwähnt. Kobalt hingegen wurden ab 1650 und in der Mitte des 18. Jahrhunderts gefördert, mittels Handhaspel. Eine weitere Blütezeit von Kobalt- und Wismuterzen erfolgte in den Jahren 1872-1889.

Und nun geht es so langsam wieder bergauf, der Forststraße entlang. Aber nur wenige Meter weiter, werde ich auf zwei Bauwerke stoßen, wo zumindest eines in kleinen Schritten von einem Verein wieder liebevoll auferstehen soll. Doch darüber im nächsten Beitrag. ;-)