Wieder fand ich so eine Zeichnung am Zaun
hängend.
Sie zeigt mir dieses Mal die St. Wolfangskirche und einige in der Nähe befindliche Gruben. Eine sticht da besonders ins Auge -
die FG Weißer Hirsch. Hier in der Nähe vom Landgasthof
"Zum Eisernen Landgraf" muss sie zu finden sein. Ja genau, von weiten sehe ich schon das Treibehaus. Also mache ich mich auf den Weg dahin, entlang der Karlsbader zur Kobaltstraße.
Nach kurzer Zeit stehe ich auch schon vor den Toren.
Erstmals erwähnt 1654 als Kobaltgrube auf den Erzgängen St. Georg und Walpurgis Flacher.
Die alten Tagesschächte gingen damals im gegenwärtigen Vorratshause neben dem Huthaus abgesetzt bis auf den Marx Semmler Stolln
nieder.
1850 gab man den Tagesschacht auf, dieser wurde zugewölbt und auch auf dem Marx Semmler Stolln unterwölbt.
Interessant ist hier die Wasserhaltung.
Auf dem Fürstenstolln hing ein Kunstrad.
1853 wurde an dieser Stelle aber eine Wassersäulenmaschine mit einem Treibekolbendurchmesser von 22 1/4 Zoll und 8 Fuß Hub mit einer Fallrichtung des
Gestänges von 68 1/2° eingebaut.
( Zur Umrechnung: 1 Fuß = 0,30 m )
Das Gefälle betrug damals 240 Fuß (73 m). Entnommen wurde das Wasser der Abzugsrösche vom Förderkehrrade. Pro Spiel waren ca. 22,4 m3 Steuerwasser nötig,
die Weite der Einfallröhren betrug 9 Zoll (0,20 m).
Bis zum Jahre 1890 arbeitete ein Wassergöpel, den man danach durch eine zweizylindrige Dampfmaschine ersetzte. Die Dampfmaschine wurde wiederum 1912 durch
eine elektrisch betriebene Fördermaschine ausgetauscht.
1957 wurde hier der Bergbau eingestellt, 1969 folgte die Stilllegung der Wasserhaltung.
Mehr möchte ich technisch mässig nicht schreiben, sondern Euch einladen, an einem der Tage eine Führung mit zu machen:
Führungen:
jeweils von 09:00 Uhr – 15:30 Uhr
am 22. Juli (Bergstreitag),
am 2. Sonntag im September (Tag des offenen Denkmals)
und zum Lichtelfest am 2. Advent.
Es ist noch gar nicht so lange her, gab es hier am Treibehaus ein Geschehen, was ganz Neustädtel damals erstaunte.
