9.Das alte Männchen der FG Rappold

Einst fanden Bergleute am Fuße der Rappolder Halde ein kleines altes Männchen. Es war glänzlich erschöpft, hoben es auf und brachten es in das Steigerhaus, die spätere Bergschmiede. 

In der Stube erholte sich das Männchen rasch. Als es später ging, wünschte es dem Hauer immer Glück. 
Da war den Bergleuten klar, dass es der Berggeist gewesen war.
Er hielt seitdem aus Dankbarkeit schützend seine Hände über das Anwesen.

Und der Hauer hatte Glück, so steht es geschrieben. Der Berggeist hat sich für die Hilfe der netten Bergleute auf seine Art und Weise bedankt. 
Denn in der Grube fand man in den späteren Jahren reichlich Silber. Die Rappolder Höhe wurde die wichtigste Silbergrube im ganzen Schneeberger Revier.
Von 1494 bis 1520 herrschte hier eine bedeutende Silbergewinnung. 
Wichtige Grubenmauerungen mussten 1503/1504 zur Sicherung von Schacht und Radstube ausgeführt werden. Diese Mauerungen wurden berühmt im Bergbau.
Ein Pferdegöpel kam dazu.
Mehrere Schächte entstanden, so Heilig Kreutz, Unverhofftes Glück und St. Andreas. 
So vergingen die Jahre und ab 1720 wurde sie zudem eine der wichtigsten Kobaltgruben. 
Ab 1770 gingen die Abbrüche stark zurück. Die Grube brachte nicht mehr viel Ausbeute. Die Lagerstätte war erschöpft.
1835 wurde Rappold eingestellt.

Die Wismut SAG eröffnete den Schacht als Nr. 201 erneut, mit der Hoffnung Uranerz zu finden. Gefunden wurde keines.

Heute steht noch das 1750 errichtete Huthaus mit seiner Ausschlagstube. Derzeit wird es saniert. Wenn alles fertig ist, hat Neustädtel eine tolle Sehenswürdigkeit mehr.

Aber es gibt noch einiges mehr zu entdecken, wenn man der Schachtstraße bergab geht. Und irgendwie weiß ich, dass unterhalb wieder eine Überraschung auf mich wartet