7. Talabwärts nach Neustädtel

Fundgrube Priester
Fundgrube Priester

Nachdem ich Wolfgangmaßen verlassen habe, führt mich der Weg weiter über Felder, entlang alter Fundgruben. 

Zu einem die FG Deutsches Haus, die 1567 erschürft wurde. 
In der Zeit von 1570-1575 wurde Silber abgebaut.

Einst wurde hier 1788 ein Pulverhaus errichtet. Damals lagerte man das Schießpulver darin, das die Bergleute für Bohr- und Sprengarbeiten nutzen. Geschichtlich nachgewiesen wurde dies schon 1668 im Altenberger Bergbau. Ein Pulverhaus musste aber in weiter Entfernung der Siedlungen stehen. Dies war eine Bedingung schon zu damaliger Zeit! Dieses hier wurde wieder um 1960 abgerissen.

Kurz vor der alten Kaserne stoße ich auf die FG Auferstehung Christi. Einst hatte sie 5 Schächte. Jeder hatte eine Gesamtteufe von ca. 178 m. Die Teufen sind dem Register Trinitatis 1817 entnommen. Diese FG wurde 1562 erschürft. Es soll am Tage Sebaldi um 11.00 Uhr durch Christoph Bürgern geschehen sein. Sie war mit eine der wichtigsten Silbergruben im Revier.

Nun bin ich auch schon bei der Kaserne angelangt. Von hier geht der Weg nur noch bergab ... 265 m Höhenunterschied. Von weiten sehe ich auf der Priesterstraße schon die nächste Fundgrube:
Die FG Priester und Leviten. 
1490 wurde diese Grube erstmals erwähnt. 
Ihre große Blüte erlebte sie ab 1735. Durch den Fund von Silber, Kobalt und Wismut wurde sie zu einer der wichtigsten Gruben. 

Zusätzlich baute man 1794 einen Pferdegöbel. 

Diese sind gut zu erkennen an dem pyramidenförmigen Göpelstuhl und am angebauten Treibehaus. 
Das wichtigste Bauteil ist die senkrecht stehende Göpelspindel, welche über einen langen Querbaum, auch Schwengel genannt, von 2 Pferden gedreht wird. An der Göpelspindel befindet sich oberhalb die Seiltrommel, auf der die beiden Förderseile gegenläufig aufgelegt sind. Ist gerade eine Fördertonne am unteren Füllort, hing die andere gerade oben an der Hängebank.
Um 1800 gingen die Funde hier zurück. die FG wurde eingestellt und der Pferdegöpel abgerissen. Heute sieht man nur das Huthaus mit der Aufschlagstube.

Weiter geht der Weg abwärts in die Stadt hinein und von weiten sehe ich schon wieder eine Zeichnung an einem der vielen Bäume angeschlagen. Hat diese Zeichnung etwas mit der kommenden großen Fundgrube zu tun?