4.Silberfund in Wolfgangsmaßen

Habt Ihr gewusst das Neustädtel einst das bedeutendste Abbaugebiet von Kobalt war und ab dem 16. Jahrhundert der weltgrößte Fundort für Kobalterze?

Hier im Gebiet lagen einst die größten Zechen, Schächte, Stollen und Pochwerke, auch viele Schmelzhütten.

Vor einer dieser Grube stehe ich nun - der FG Wolfgangmaßen, die bedeutenste Grube um 1800. 
Erstmals im Jahre 1555 im Schneeberger Rezessbuch unter dem Namen St. Wolfgang Hagemüllers Lehn erwähnt. Benannt wurde sie nach dem Bergbauheiligen St. Wolfgang, der auch Namensgeber der spätgotischen Hallenkirche St. Wolfgang in Schneeberg war. Es gab auch drei untere und sieben obere Maaßen ( Grubenfelder ). 
1563 begann der Schürf, 1572 fand man das erste Silber. In den Jahren bis 1595 wurden hier bei den oberen Maaßen fast 1730 kg Silber abgebaut. Die unteren Maaßen erbrachten keine Ausbeute. 
Aber ein Problem gab es - die Wasserhaltung. 
Immer wieder waren die Gruben mit Wasser gefüllt. Um dies vorzubeugen wurden Entwässerungsstollen, Räume und technische Geräte dazu benutzt, das Wasser fernzuhalten. 
1574 erreichte der Griefner Stolln, dessen Mundloch in einer saigeren Teufe von 36 m und im Jahr 1590 der obere, am Rappoltschacht verstufte Fürstenstolln mit einer saigeren Teufe von 118 m das Grubengebäude. Besonders durchs Einbringen des Fürstenstollns hatte ein steigendes Silberausbringen zur Folge. In den Jahren 1591/92 wurden 360 kg Silber gefördert. 1595 wurden die neun oberen Maaßen zusammengeschlossen. 
Damit war das ganze Silber abgebaut. 
Ab 1609 begann hier gezielt der Kobaltabbau.
Von 1620-1624 wurden in der FG und in den oberen Maaßen allein 119 Kübel Kobalt gefördert.
Was aber Kobalt ist und wozu es genutzt wird, dass erfahrt Ihr im nächsten Beitrag!

Pochwerkssteigerhaus
Pochwerkssteigerhaus
Das alte Pochwerk mit untertägiger Radstube
Das alte Pochwerk mit untertägiger Radstube