Es war ein schöner Tag als ich hier am Wolfsberg ankam. Die Natur erwachte aus ihren Winterschlaf. Die Sonne schien, Bäume und Sträucher blühten, Vögel und Insekten flogen fröhlich durch die Lüfte. Doch war das früher auch so? Früher zur Zeit des Bergbaus?
Ich versetze mich einmal in diese alte Zeit zurück, als der Bergbau herrschte.
Eigentlich gab es am Wolfsberg fast keine Gruben, weil es auch groß kein Silbererz hier gab. Das hatte einen besonderen Grund, wenn man einer nacherzählten Sage meines Freundes Siegfried Woidtke
glauben sollte.
Damals bestrafte der Hochmuth einen Bergmann und dies geschah so:
Hier am Fuße des Wolfsberges gehörte einst dem Paul Gramman der größte Anteil eines Stollens, welcher den Namen Der grüne Schild trug und welcher reiche
Ausbeute besten Silbererzes hatte.
Eines Tages kam es vor, dass er nach dem Steiger einfuhr und sah, wie dieser vor Ort gerade schönes Silbererz nachgeschlagen hat. Auch ein weiterer
Bergmann kam hinzu, welcher nach dem reichen Fund sah und mit bergmännischen Brauch "Glück-Auf" grüßte.
Der Paul Gramman sich seines Glückes sicher erwiderte hochmütig
"was bedürfen wir noch dieses Glückwunsches, wir haben doch das Glück in den Händen und vor Augen".
Dies waren böse Worte und wurden nicht umsonst gesprochen, denn in der Folgezeit war das Erz wie abgeschnitten.
Am Wolfsberg war der Reichtum an Silbererz verschwunden und kehrte auch nicht mehr zurück.
Es wird angenommen, dass der Berggeist den Hochmuth des Paul Gramman bestraft hat.
Dieser Paul Gramman ward auch Hosenschneider genannt und mit dieser Tat wurden seine frevelhaften Worte bestraft.
Den Bergleuten war es eine Warnung, dass das Glück ein heiliges Gut ist und sofort wieder vergehen kann.
Der Glück-Auf-Gruß hat sich im Erzgebirge erhalten, einen Wunsch den man weiter gibt, nicht nur die Bergleute!
Und diesen Gruß gebe ich gerne weiter, jetzt auf meinem weiteren Weg in die Stadt hinein.
Glück Auf
( Quelle: Friedrich und der Berggeist, Siegfried Woidtke, 2000 )
