Schneeberg und seine Geschichte der Berge

Als wir von der Wildbacher Straße kommend in Schneeberg einlaufen, kann ich rechts den Keilberg sehen. Dieser Berg ist das letzte Ziel meiner Wanderung durch Schneeberg. Und ein langer Weg voller Historik, Geheimnisvollen und Sehenswerten liegt noch vor mir. 

Wir laufen den Planetenweg entlang in Richtung Stadtpark und dabei fällt mir gerade eine Sage ein, wie Schneeberg eigentlich geprägt wurde.

Vor vielen langen Jahren bildeten sich die Gebirge, Hügel und Berge entstanden. Gerade um Schneeberg ist eine Erhebung nach der Anderen. Und vor etlichen Jahren führten diese Berge ein Streitgespräch, mit dem Grund, wer von ihnen wohl der bedeutenste wäre.
Zuerst sprach der Gleesberg:
"Ich bin seit alter Zeit der Gemeindeberg und werde den ganzen Tag in gleißendes Licht getaucht, so als würden vielerlei Erze und Mineralien glänzen und funkeln."
"Schmück Dich nicht mit fremden Federn!" rief der Keilberg.
"An deinen Hängen ist fast kein Erz gefunden worden - aber mich als Wetterscheide kann jeder erleben."
"Du lenkst aber doch nur den Regen zu uns" empörten sich der Clausberg, der Galgenberg und der in einem Wäldchen versteckte Gerichtsberg.
"Da sind wir mit unserem traditionellen Gerechtigkeitssinn ganz andere Kerle!"
Dann meldeten sich die mit den Tiernamen zu Wort, stark und bestimmend der Wolfsberg, stolz der Greifsberg und ein wenig ängstlich der Hasenberg. Als gar der Drachenkopf seinen Anspruch erhob und sich gar auf seine Verwandtschaft mit den Vulkanen bezog, lachten die anderen.
"Du kannst überhaupt nicht beweisen, dass Du ein Feuerspeier gewesen bist!" meinte die Goldene Höhe und zeigte sich von ihrer sonnigsten Seite.
"Wer die Stadt schnell erreichen wollte und den steilen Aufstieg nicht scheute - in der Ziegenschleppe oder nach Schlema ging, benutzte den Weg am Stangenberg. Ich bin also ein besonders bürgerfreundlicher Berg."
"Du kannst schon recht haben, warum aber hat der alte Meister Krodel nicht dich, sondern den grünen Mühlberg und den von Bächen umflossenen Wolfsberg in das Wappen aufgenommen?".
Das Hohe Gebirge wies auf die Fundgruben, Schmelzhütten und auf den Filzteich hin und rühmte sich den weiten Ausblick auf das heimatliche Land. Einige waren mit der höchsten Erhebung des Bergbaureviers schon einverstanden, nachdenklich wurden sie nur, als der Sommerberg die vielen Wagen, Kutschen und Karren aufzählte, die er schon getragen hatte, wenn sie auf der alten Handelsstraße durch Neustädtel nach Eibenstock und ins Böhmische Land gefahren sind. Zuletzt machte der Rosenberg mit lieblichen Worten auf seinen schönen Namen aufmerksam.
"Manche nennen Dich aber auch Schimmelsberg!"
Und so ging es nun weiter und weiter, stritten miteinander und priesen ihre Besonderheiten auf.
Doch plötzlich sagte der Schneeberg:
"An mich habt ihr wohl überhaupt nicht gedacht? Aus meinen Schächten kamen einige hundert Wagenladungen Silber, meine Reichtümer verhalfen Sachsen zu feudalem Glanz und Herzog Albrecht persönlich tafelte unten im St.Georg Stollen am wertvollsten Tisch, den es je gegeben hat. Ich bin der silberne Berg im alten Stadtwappen und außerdem so stark, dass ich als einziger ein so mächtiges und prächtiges Bauwerk wie St.Wolfgang tragen kann."
Kein anderer Berg konnte da etwas entgegnen. Alle fanden den silbernen Berg für würdig. Und so prägte der Schneeberg Namen und Bedeutung der Stadt und alle anderen Berge umschließen ihn.

Und ein jeder der anderen Berge hat seine Bedeutung.
Der Glees- und Keilberg mit seinen Türmen, das Hohe Gebirge mit dem Bergbau und der Sommerberg als Handelsstraße. 
Der Wolfsberg ist unser Ziel, denn da endet der Planetenweg. 
Und vom Wolfsberg geht meine Wanderung weiter nach Schneeberg hinein, auf den Mühlberg, um Lindenau und nach Griesbach über zum Keilberg. Ein langer Weg voller Geschichte, voller Sagen von Mord, Raub und Berggeistern und meine Begegnung mit einem Papagei, der auch so seine Geschichte hat :-)..ich freue mich darauf Euch alles zu schreiben.

 

Glück Auf