Alte Wache

Schneeberg war einst Garnisonsstadt - das beweisen noch heute zwei touristische Ziele. Eines liegt hinter der großen St. Wolfgang Kirche, das zweite gleich unterhalb der Hospitalkirche St. Trinitatis.

Damit meine ich die alte Hauptwache am Fürstenplatz.
Dieses Gebäude wurde 1708 mit Schilderhaus und Barriere für die Bewaffneten der Kommunalgarde erbaut.

Die Bergleute waren vom Wehrdienst seit 1540 befreit. Ihre Aufgabe war es nicht die Stadt zu schützen, nein sie mussten das Erz sicher nach oben bringen. 
Doch viele Auseinandersetzungen machten auch vor Schneeberg nicht halt. 
Eine große Bedrohung waren die Türkenkriege, die in Europa wüteten. So 1620/1621 und 1633/1634 in Polen, nur um einige zu nennen. 
1625 bildete sich deswegen in Schneeberg eine Bürgerwehr. 
Diese war auch nötig, denn der Dreißigjährige Krieg wütete in der Region. Die Schweden kamen aus dem oberen Erzgebirge aus Richtung Scheibenberg, Markersbach marschiert. Auf dem damaligen Marschweg zeugen noch einige Gräber aus dieser Zeit.
1702 wurde ein königliches Regiment einquartiert.

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, diente als Feuerwache mit Gerätehaus und ist heute Vereinsheim der Feuerwehr.

Seit kurzen ist das Gebäude um eine Attraktion reicher. 
Handschuhmacher Nils Bergauer eröffnete darin eine Schaumanufaktur. Die Leute können ihm bei seiner Arbeit durch ein großes Fenster beobachten. Die Werkstatt ist gemütlich eingeräumt ... alte Schränke und Werkzeuge zeugen von alter Handwerkskunst aus dem Erzgebirge.

 

Solltet Ihr in den kommenden Tagen den Schneeberger Weihnachtsmarkt besuchen, dann schaut auch mal bei Nils Bergauer vorbei - denn Schauen ist ausdrücklich erlaubt! :-)