Das Fürstenhaus

Was für ein prunkvolles Gebäude wenn man davor steht. 
Herrliche, detailgetreue Stuckverzierungen fallen dem aufmerksamen Touristen sofort auf - es ist das alte Fürstenhaus.

Das Haus wurde einst 1547 als "Wenzel Gassauers Gasthof" eröffnet. Die Eröffnung wäre aber fast einem großen Unheil zum Opfer gefallen. 
Des Kaisers Heer unter Moritz von Sachsen und das Heer des Kurfürsten Johann Friedrich zogen damals plündernd durchs Lande. Moritz von Sachsen fiel mit seinen kaiserlichen Truppen über der heutigen Stadt Eger (Cheb)/ Tschechien in Sachsen ein. 
Kurfürst Johann befand sich in Annaberg. Mehrere obere erzgebirgische Städte wie Annaberg wurden nach der Schlacht bei Rochlitz zurück erobert.
Am 01. Mai 1547 fielen kaiserliche Truppen in Schneeberg ein, gerade im alten Fürstenhaus, dem damaligen Gasthof machten sie eine Rast. Zur gleichen Zeit trafen auch kurfürstliche Soldaten ein. Es kam zu einem Gemetzel mit mehreren Toten. Es kam zu Unruhen ob es Verräter in der Stadt gab, welche die kurfürstlichen Truppen heimlich benachrichtigten. Moritz selbst nahm sich der Stadt an und sorgte wieder für Ruhe.

Ja so war die Geschichte damals kurz nach der Eröffnung mit dem Gasthof. Den Namen verdankte es einer Schenkung der Wettiner. 
Es war Jahre eine Nobelherberge für gehobene Gäste und Touristen. 
1719 fiel auch dieses Haus dem Stadtbrand zum Opfer. Es wurde wieder aufgebaut. In mehreren Kriegen diente es als Quartier hoher Offiziere, aber auch Könige wie Karl XII. von Schweden.
Auch war einst eine Eisenwarenhandlung dort ansässig, ab 1883.

Am 19. April 1945 fiel das Haus ein zweites Mal zum Opfer. Amerikanische Tiefflieger griffen Schneeberg an, das Haus wurde völlig zerstört und bis 1957 nach Vorbild wieder errichtet worden.

Heute ist es ein Wohn- und Geschäftshaus. In den unteren Räumen befindet sich die Erzgebirgssparkasse.

Ich muss ehrlich sagen das Haus imponiert mich. Und ich freue mich auf weitere sehenswerte Entdeckungen im Schneeberger Zentrum. Weit brauche ich gar nicht zu gehen ...