Das Schmeil-Haus

Nun möchte ich wieder von meiner Wanderung durch die alte Bergstadt erzählen. Ein Freund sagte mir, ich würde hier in Schneeberg bestimmt einige Jahre schreiben. Am Anfang glaubte ich seinen Worten nicht, aber mittlerweile muss ich sagen, so ganz Unrecht hatte er nicht. Schneeberg hat viele Ortsteile und jeder hat seine eigene Geschichte. Angefangen auf dem Gleesberg, ging es durch Neustädtel direkt ins silberne Herz hinein. Rund um den Markt steht eine Sehenswürdigkeit nach der Anderen.

Als letztes berichtete ich vom Härtel Haus. Gleich daneben steht schon ein weiteres imposantes Gebäude - das Schmeil Haus. 
Man sagt es wäre das einzige Rokokogebäude Westsachsens.

1737 erbaute es der damalige Handels- und Ratsherr Tröger. 
Er betrieb zeitgleich eine weithin bekannte Arzneihandlung, welche nach einiger Zeit aber bankrott ging. 
Darauf gründete der Meißner Buchhändler Goedsche im Gebäude eine Niederlassung.
Sein Geschäft schien gut zu laufen, verlegte er doch im Jahre 1852 sein Hauptgeschäft von Meißen nach Schneeberg. 
Im Umkreis eröffnete er Filialen, so in Chemnitz und Zwickau.
Er unterstützte fortschrittliche Veröffentlichungen, wuchs zum Verlag heraus und war Herausgeber der Wochenzeitung "Die Sonne", die von Eduard Theodor Jäckel redigiert wurde.

1891 übernahm Buchhändler Carl Schmeil das Geschäft. In der Folgezeit hat sich der Verlag im Erzgebirge und dem Umkreis für sein erzgebirgisches Schrifttum und Musikalienwerke verdient gemacht. Nach ihm und seiner Frau Clara wird das Haus noch heute benannt. Bis 1994 war hier die "Bruno-Friedrich-Goedsche's Buchhandlung" untergebracht.

Am Schmeil-Haus brauche ich nur um die Ecke zu gehen und schon bin ich an einem Brunnen, der auch so seine eigene Geschichte erzählt...