Der Bergstreittag

Vom Bergmannsbrunnen aus laufe ich weiter hinters Rathaus auf dem Fürstenplatz. Mein Ziel ist ein Gebäude gegenüber dem Fürstenhaus. Doch bis dahin möchte ich etwas über den Bergstreittag erzählen.

Jedes Jahr am 22. Juli wird dieser in Schneeberg groß gefeiert.
Doch nur wenige wissen, warum das überhaupt gefeiert wird.
Gehen wir etwas in die Geschichte Schneebergs zurück.

Es war um 1470. Der Bergbau in Schneeberg wurde immer größer, aber die Silbervorkommen geringer. 
1496 waren die Erträge weiter zurückgegangen. Es gab aber noch einige reiche Silbergänge. Um an diese zu kommen wurde das Betreiben der Gruben teurer. Die Bergherren versuchten die hohen Kosten auf die Bergleute abzuwälzen.

Man muss wissen, der Bergmann verdiente damals gerade mal 10 Groschen. Er war zwar vom Militärdienst befreit und genoss verschiedene Steuerfreiheiten, doch Haus und Essen mussten erhalten und bezahlt, Kleidung neu gekauft und die Kinder versorgt werden. Und dann kamen die Bergherren und wollten einen Groschen weniger Lohn zahlen.

Die Knappen beschlossen für diesen einen Groschen zu kämpfen. Mit ihren Forderungen kamen sie durch. Doch 2 Jahre später, 1498, versuchten es die Bergherren erneut, den Bergleuten einen Groschen weniger zu zahlen. 
Darauf zogen die Knappen mit ihrer Knappschaftsfahne aus der Stadt und besetzten den Wolfsberg. Durch diesen Druck machten die Bergherren und Gewerke ihren Beschluss rückgängig. Die Bergleute zogen wieder in die Stadt und gingen in die Kirche zum Dankgottesdienst.

Und dieser Tag wird heute noch gefeiert...immer am 22. Juli eines Jahres. 
Ein großer handwerklicher Markt, eine große Bergparade von Neustädtel hinauf zur St. Wolfgangskirche, ein Berggottesdienst und mit dem großen Abschlusskonzert auf dem Marktplatz.

Ich freue mich auf den kommenden 22. Juli , denn da bin ich wieder dabei :-)

Glück Auf