Schneebergs berühmte Groschen

Schneebergs berühmte Groschen

Schon auf dem Weg zur St. Wolfgangskirche berichtete ich von der Schneeberger Münze. Von ihr sieht man heute nichts mehr. Nur ein Schild erinnert an große Zeiten.

Als man im Jahre 1471 größere Silbervorkommen in Schneeberg fand, fuhr man zunächst das Silber in die Münze nach Zwickau.
Das Asphaltband, die heutige B93 war damals schon die "Silberstraße". So heißt sie noch heute, von Zwickau nach Dresden gehend. 
 Im Autoatlas oder bei Google Maps nur als roter Strich zu finden, gelb eingerahmt die Zahl der Bundesstraße. 
Aber doch verbergen sich unter der Oberfläche die Steine der Geschichte. Hochbeladene Wagen mit geschürften Silber rollten damals bei Wind und Wetter nach Zwickau, auf dieser Straße rollten einst Schneebergs größte Funde. Eine Straße die Geschichte trägt.

Aber 1483 erhielt Schneeberg seine eigene Münze, erbaut vom Zwickauer Münzmeister Augustin Horn.
Augustin Horn war Münzmeister in Kolditz, Zwickau, Schneeberg.
Nach Schneeberg wird sein Name in Sangerhausen und Annaberg genannt. Sein Münzzeichen war ein Kleeblatt. 
Zunächst wurden"Halbe Schwertgroschen" geprägt. Benannt nach ihrem Prägebild zwei gekreuzter Schwerter auf der einen Seite. Sie galten 6 Pfennige, die Hälfte eines Groschen, der damals mit 12 Pfennigen bewertet wurde. Auf der anderen Seite fand man 
 den geteilten Schild Meißen-Landsberg.
Auch wurden hier die sogenannten Muth- und Zinsgroschen geprägt. 
Ab 1492 kam der "Bartgroschen" mit dem Brustbild des Kurfürsten Friedrich III. (1486–1542). Die erste sächsische Münze mit dem Bildnis des Regenten. 
25 Jahre prägte Schneeberg nur Pfennige und Groschen. Diese Groschen hatten auch ihren eigenen Namen - "Schnieber" genannt. Die Münzen zeigen auf der Vorderseite den Kurschild mit Büffelhörnern und auf der Rückseite den Rautenschild mit zwei Löwenschildern. 
Erst nach 1525 begann man in Schneeberg mit der Talerprägung. Seit 1501 übernahm Andreas Funke aus Leipzig den Stab des Münzmeisters. Dieser erwarb damals auch zwei Silberschmelzhütten. Münzmeister waren damals hohe Beamte der Landesherren. Später kam es dann zum großen Bruch. Kurfürst August (1553–1586) stellte bei einer von ihm veranlassten Überprüfung der Münzen in seinen Münzstätten Freiberg, Annaberg und Schneeberg fest, dass die Münzmeister den Feinsilbergehalt, der nach den Vorschriften der sächsischen Münzordnung von 1549 für den Guldengroschen (Taler) mit 14 Lot 8 Grän = 902,78/1000) festgesetzt war, eigenmächtig verringert hatten. Der Kurfürst ließ daraufhin alle Landesmünzen schließen und verlegte sie in eine einzige Münzstätte nach Dresden in die unmittelbare Nähe seines Residenzschlosses, um über die Richtigkeit von Schrot und Korn besser wachen zu können

Ich könnte noch einiges dazu schreiben, aber es wartet noch soviel auf mich, was ich Euch gerne zeigen möchte und es sollen ja keine Romane werden ;-)