Das Rathaus

Das prachtvolle Rathaus wurde 1527-1548 erbaut. Baumeister war Fabian Lobwasser. Dieser war gleichzeitig auch für den Bau der St. Wolfgangskirche verantwortlich. 
Die alte Bergstadt musste zur damaligen Zeit wirklich sehr reich gewesen sein, denn mit dem Bau zeigte die Stadt ihren Stolz nach außen. 

Wenn man auf die Baujahre schaut, vermute ich einen langsamen Bau. Und genau das war es auch, denn die Kämmereikasse war leer. 
1534 musste der Bau kurz stillstehen, die Geldreserven waren erschöpft. 
Zu der Stadt hatte die Stadt aber ein anderes Problem - die unbändigen Trinkgelagen seiner Einwohner samt Handwerker. Also eröffnete man 1535 im noch nicht fertiggestellten Rathaus eine sogenannte "Zechstube". Diese standen unter Aufsicht und es gab sie bereits in mehreren Bergstädten.
Die Gäste hatten 20 Bestimmungen zu befolgen.
Die damalige "Zechstube" befand sich im 1. Stock in unmittelbarer Nähe zum Aufgang in den 2. Stock.

1548 war das Rathaus fertig, jedoch noch ohne Turm.
Dieser wurde 1579 fertiggestellt.
Apotheke, Trinkstube, Amtsgericht, Bergamtsstube und noch weitere hatten ihren Sitz im Hause.

Beim großen Stadtbrand 1719 wurde es zerstört und bis 1723 erneut im barocken Stil auf den alten Grundmauern neu erbaut.
Am 8. November 1849 führte eine Brandstiftung zu einer erneuten vollständigen Zerstörung des Gebäudes.
Unter der Leitung von Johann Anton Wetzel wurde das neue Rathaus 1852 am alten Standort und mit dem vorherigen Grundriss größer und repräsentativer im Stil der Neogotik errichtet.
In den Jahren 1910–1912 gestalteten die Dresdner Architekten Schilling & Graebner das Innere im damals beliebten Jugendstil um.

Über dem Eingangsportal an der Südseite ist auf einem Sandsteinrelief in einer Kartusche die Sage von der Gründung Schneebergs dargestellt.
 Das Glockenspiel aus Meißner Porzellan im Turm wurde mit Unterstützung von Einwohnern, Firmen und Heimatfreunden gestiftet und zum 525. Jubiläum der Stadtrechtsverleihung anlässlich des 510. Bergstreittages am 22. Juli 2006 eingeweiht.

Zu hören ist das Glockenspiel ab dem 20. März bis zum 06. Januar täglich um 11.30 Uhr, 14.30 Uhr und 17.30 Uhr sowie während des Weihnachtsmarktes.

Keglers Pflaster zu Schneeberg

Bevor ich zu meinem nächsten Ziel am Markt komme, fällt mir auf dem Weg dahin eine alte Sage aus der Bergbauzeit ein.

Es war im Jahre 1493, als in Schneeberg ein Mann namens Hans Kegler wohnte. Dieser wurde durch den Bergbau reich, aber nicht klug. Denn so gerne er Witze machte, so sehr verunglückten ihm dieselben. Einst hatte er schmählich und leichtfertig von den Schneeberger Frauen gesprochen und dabei auch folgende Wort gesagt:
"Es gäbe der frommen Weiber in Schneeberg so wenige, dass man sie allesamt auf einem Karren aus der Stadt fahren könne. Dabei werde der Karren nicht einmal voll."
Als dies mehrere Frauen erfuhren, verklagten sie Kegler beim Stadtrichter Veit Jürgen. Zur Strafe wurde Kegler, nachdem er gefänglich eingezogen worden war, aufgegeben, die große Pfütze ausstürzen und Pflaster zu lassen. Die Pfütze selbst war ein Stück von der Kehle zwischen dem Schnee- und Claußberg, ungefähr dem seinigen und später Wüstischen Hause gegenüber liegend. 
Diese Strafe wurde trotz seiner Beschwerde vom Herzog Georg bestätigt. Das Pflaster aber, wozu er über 100 Fuder Steine brauchte, ist lange hernach noch Keglers Pflaster genannt worden.

Der Begriff Fuder ist eine Wagenladung. Eine tolle Aufgabe für meine Leser! Wo findet man heute Keglers Pflaster? Wo wurden 100 Wagenladungen Steine verbaut? 
Weiß das jemand ;-)??

Während Ihr rätselt bereite ich mich so langsam auf meine Wandertour 2017 vor. Das Wetter lockt einen regelrecht dazu und ich freue mich darauf. Nicht mehr lange und das Erzgebirge blüht und ich wandere dem Sommer entgegen. Vieles hab ich vor, denn es gibt noch einiges sehenswertes und geheimnisvolles zu entdecken, zu erkunden und Euch zu zeigen.

Glück Auf