Das Borthenreuther-Haus

Der große Stadtbrand 1719 brachte viel Unglück. Eine reiche Bautätigkeit sorgte aber für den sofortigen Wiederaufbau. Es entstanden prachtvolle barocke Gebäude am Markt und am Fürstenplatz. Auch zu dieser Zeit entstand auf der Oberen Zobelgasse, gegenüber vom Zobel-Haus, das sogenannte
"Borthenreuther-Haus".

Gebaut um 1724/1725 im Auftrag des Spitzenhändlers
Johann Friedrich Borthenreuther.

Der ursprüngliche Entwurf kam von Bau-Direktor der General-Akzise Johann Christoph Naumann. 
Dieser Naumann diente seit 1711 dem sächsischen Kurfürsten und polnischen König Friedrich August I.
Naumann selbst war der Planer des Friedrichstädter Klinikums in Dresden. Seine Idee mit achteckiger Eingangshalle und darüber liegendem Festsaal war damals hochgelobt worden.

Das "Borthenreuther-Haus" wurde sehr aufwendig gebaut. Die plastische Fassadengestaltung zeugt vom Vermögen des Bauherren. 
Breite ionische, gebälktragende Pilaster in Kolossalordnung zieren die Hauptfassade. 
Das Maskaron über der Eingangstür im Mittelrisalit stellt das Verhältnis zu den Ratsherren der Stadt dar. Es besitzt ein Portal mit Kartusche und zwei Engeln. Ein Engel trägt den sogenannten Hermesstab.

Am anderen Ende des Gebäudes, am Topfmarkt, ist die Fassade eher lichte. Nur über der Eingangstüre befindet sich ein Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel und dem darüber liegenden Kopf des Gottes Merkur mit geflügelten Helm. 
Merkur war der Gott des Handels, auch Hermes genannt. 
Ich erinnere an meinem Beitrag vom Lehm-Haus. Auch da sitzt Merkur hoch oben und schaut über Schneeberg.

Nun aber möchte ich doch das Haus von innen sehen. Frau Regina Krippner, Direktorin des Museums, erwartet mich. Und was ich da so alles entdecke, nun das lest Ihr im nächsten Beitrag ;-)